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Sturzprophylaxe

In diesem Kurs werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, um mit zunehmendem Alter fit, mobil, sicher und unabhängig zu bleiben.

Stürze bei Senioren und ihre Folgen – Zahlen und Fakten

Jedes Jahr erleiden in Deutschland 30% der über selbständig lebenden 60Jährigen und 50% der Heimbewohner/Innen mindestens einmal pro Jahr einen Sturz.

Dadurch entstehen in 10 – 20% der Fälle behandlungsbedürftige Verletzungen, eine sturzbedingte Hüftfraktur hierbei in 2% der Fälle. In absoluten Zahlen sind dies in Deutschland rund 115.000 Menschen, wobei es in 90% der Fälle über 65-Jährige sind. (Wildner 2001, Hoffmann 2006, Icks 2007, Gillespie 2003)

Auch wegen der enormen volkswirtschaftlichen Folgen und der erheblichen Minderung der Lebensqualität älterer Menschen wird seit Jahren die Prävention im Alter diskutiert.

Neben Schmerzen bedeuten sturzinduzierte Frakturen auch einen großen Verlust an Lebensqualität sowie eine teilweise dauerhaft eingeschränkte Mobilität. Etwa die Hälfte dieser Menschen erlangt ihre ursprüngliche Beweglichkeit nicht mehr zurück. Annähernd 15% der Betroffenen sterben innerhalb von 90 Tagen nach einer Hüftfraktur und 20% der Betroffenen werden auf Dauer pflegebedürftig (Pientka 1999, Weyler 2007, Ohrmann 2007).

Die meisten Stürze ereignen sich bei üblichen Alltagstätigkeiten, wobei Frauen doppelt so häufig stürzen wie Männer. Weitere belegte Risikofaktoren sind Gangstörungen und vor allem vorangegangene bereits erlebte Stürze. Die Häufigkeit bei Menschen, die in Pflege- und Wohnheimen leben ist deutlich höher als bei Menschen, die noch im eigenen häuslichen Umfeld leben.

Weitere Ursachen für Stürze im Alter können im körperlichen, geistigen Bereich, in der Umgebung oder einer Mischung liegen. Differentialdiagnostisch kommen u.a. in Frage: Kardiovaskuläre Symptome wie Blutdruckschwankungen, sensomotorische Defizite wie Polyneuropathie, Spontanfrakturen, Seh- und Hörstörungen, aber vor allem Muskelschwäche der Beine und Arme. Ab dem 30. Lebensjahr werden beim Menschen pro Lebensjahr 1% der Muskelmasse durch Fettgewebe ersetzt, wenn nicht mit gezieltem Training entgegengewirkt wird.

BdR Workshop zum 11. Tag der Rückengesundheit am 10.03.2012 / Sturzprävention Zahlen & Fakten / Joachim Feldhaus